Definition und Herausforderung von Merger & Acquisitions

Definition und Herausforderung von Merger & Acquisitions - die "Königsdisziplin des Managements"

M&A (Merger & Acquisitions) umfasst alle Vorgänge, die mit dem Kauf oder Verkauf von Unternehmen verbunden sind und dienen Unternehmen als strategisches Mittel, um ihr Wachstum zu beschleunigen und ihre Marktstellung zu stärken. Dabei wechseln die Rechte am Eigentum, sowie die Vermögensgegenstände, Kontrollfunktionen und Leitungsfunktionen den Besitzer. 
  
Fusionen beziehen sich auf den Zusammenschluss von zwei Unternehmen oder Unternehmensbereichen zu einer Einheit, während eine Übernahme den Erwerb eines Unternehmens durch ein anderes Unternehmen darstellt. Die rechtliche Eigenständigkeit des erworbenen Unternehmens bleibt dabei erhalten. 

• Merger (Fusion): Unternehmen A schließt sich mit Unternehmen B zusammen, um als neues, fusioniertes Unternehmen C auf dem Weltmarkt erfolgreich zu sein. Es besteht jedoch auch die Möglichkeit, dass sowohl Unternehmen A als auch Unternehmen B als eigenständige Einheiten weiterbestehen.
• Acquisition (Übernahme): Unternehmen A übernimmt Unternehmen B und integriert es in seine eigene Unternehmensstruktur. Dies bedeutet, dass Unternehmen B nun ein Teil von Unternehmen A ist. 

Der maßgebliche Erfolg des M&A-Prozesses hängt nicht nur von einer sorgfältigen und systematischen Vorbereitung sowie der korrekten Vertragsabwicklung ab, sondern auch von der erfolgreichen Integration des Unternehmens und deren Unternehmenssystemen nach der rechtlichen Verschmelzung. Die Erfahrung zeigt, dass eine gut geplante Post-Merger-Integration unerlässlich ist.  

Während des zeitkritischen M&A Prozesses, insbesondere im Zusammenhang mit der technischen Integration der Unternehmenssysteme, ist eine enge Zusammenarbeit und regelmäßige Kommunikation zwischen den beteiligten Teams und Stakeholdern von entscheidender Bedeutung. Eine klare und offene Kommunikation ermöglicht es, Herausforderungen frühzeitig zu erkennen, Missverständnisse zu vermeiden und gemeinsam an Lösungen zu arbeiten. Durch die frühzeitige Einbindung von IT-Experten können potenzielle Probleme identifiziert und bewältigt werden, um eine nahtlose Integration der Systeme zu gewährleisten.  

Nur durch eine ganzheitliche Herangehensweise, die sowohl technisches Know-How als auch eine effektive Kommunikation mit der Käufer- und Verkäuferseite berücksichtigt, können Unternehmen die vollen Potenziale ihrer M&A-Transaktion ausschöpfen und den gewünschten Mehrwert erzielen. 

Fünf häufige Formen von Merger & Acquisitions

• Horizontale Fusion/Übernahme: Tritt auf, wenn zwei Unternehmen mit ähnlichen Produkten oder Dienstleistungen sich zusammenschließen. In einer horizontalen Fusion werden die Bilanzen der abgebenden Konsolidierungseinheit auf die Muttereinheit überführt. 
• Vertikale Fusion/Übernahme: Zwei Unternehmen schließen sich im selben Markt zusammen, befinden sich jedoch an verschiedenen Positionen in der Zulieferkette. Bei einer vertikalen Verschmelzung haben die abtretende Konsolidierungseinheit und die übernehmende Konsolidierungseinheit dieselbe Muttereinheit.
• Fusion/Übernahme als Mischkonzern: Zusammenschluss von diversifizierten Unternehmen aus verschiedenen Branchen zur Risikostreuung und Erschließung neuer Chancen.
• Konzentrische Fusion/Übernahme: Zwei Unternehmen bedienen denselben Kundenstamm, bieten jedoch verschiedene Dienstleistungen an.
• Konglomerate Fusion/Übernahme: Fusion von Unternehmen aus unterschiedlichen Geschäftsbereichen, um Risiken zu mindern und neuen Märkten Zugang zu verschaffen.

Drei grundsätzliche Phasen bei Merger & Acquisitions

In der Regel können M&A-Prozesse in drei Phasen unterteilt werden: Pre-Merger-Phase, Merger-Phase, Post-Merger-Phase

Pre-Merger-Phase:  

• In dieser Phase werden umfangreiche Analysen und Bewertungen der beteiligten Unternehmen durchgeführt. Es werden potenzielle Synergien und Risiken identifiziert und Verhandlungsstrategien entwickelt.

Merger-Phase 

• In dieser Phase findet die eigentliche Durchführung des M&A-Prozesses statt. Es werden Verhandlungen über den Kaufpreis, die Vertragsbedingungen und rechtliche Aspekte geführt. Eine gründliche Due Diligence wird durchgeführt, um alle relevanten Informationen über das Zielunternehmen zu erhalten.

Post-Merger-Phase 

• Nach dem formellen Abschluss des M&A-Prozesses beginnt die Integrationsphase, die auch als Post-Merger Integration (PMI) bezeichnet wird.  Es werden Pläne erstellt und Maßnahmen ergriffen, um die beteiligten Unternehmen erfolgreich zusammenzuführen. Ziel ist die nahtlose Integration von Organisationsstrukturen, unterschiedlichen ERP-Systemen, Prozessen, Unternehmenskulturen und Führungsstilen. Dies fördert Synergien, betriebliche Effizienz und langfristigen Erfolg. Eine unzureichende Definition der Integrations- und Planungsstrategie kann nach dem Closing zu erheblichen Schwierigkeiten führen. 
  

IT-Herausforderungen bei Merger & Acquisitions

Bei fast jedem M&A Prozess stehen Unternehmen vor einer gemeinsamen Herausforderung: der Bewältigung von IT-Herausforderungen. Neben den kulturellen Unterschieden ist eine zuverlässige IT-Infrastruktur ebenfalls von entscheidender Bedeutung, um den Erfolg einer Fusion oder Übernahme sicherzustellen.

Schlüsselherausforderungen:

• Datenmigration, Anwendungskompatibilität, Sicherheitsgewährleistung und die nahtlose Integration von Systemen
• Verschiedene Sicherheitsstandards und rechtliche Anforderungen sowie Datenschutzregelungen: Sicherheit und Compliance
• Wirksame Strategie zur Integration der IT

Gerade die Strategie sollte bereits in der frühen Phase einer M&A-Transaktion, nach Abschluss der Übernahme, in den Fokus rücken. Allerding sollten Diskussionen über die technische Kompatibilität bereits während der Due-Diligence-Phase beginnen. Dies ist deshalb von großer Bedeutung, da viele Unternehmen Schwierigkeiten haben, ihre IT-Systeme, Datenbanken und Anwendungen in Übereinstimmung mit ihren geschäftlichen und betrieblichen Prozessen zu bringen. 

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