Customer-Vendor-Integration (CVI) als Vorprojekt: Warum es der Schlüssel zu einem erfolgreichen S/4HANA-Upgrade ist

4. Dezember 2024
Von Stefan Carle

Stefan Carle verantwortet seit 2022 als SAP Teamlead Logistic Services bei EPI-USE Labs alle logistischen Themen im SAP Umfeld. In mehreren Branchen konnte er sich in über 35 Jahren ein reichhaltiges Wissen im Bereich SAP Logistik aneignen. Durch viele SAP Einführungs- und Migrationsprojekte hat er zusätzlich viel Erfahrung im Projektmanagement sammeln können. Mit dieser umfassenden Erfahrung bringt Stefan wertvolle Einblicke in die Praxis und Herausforderungen moderner SAP-Landschaften ein.

Der Übergang zu SAP S/4HANA ist für viele Unternehmen ein strategisch bedeutender Schritt, der mit komplexen technischen und organisatorischen Herausforderungen verbunden ist.Ein essenzieller Bestandteil dieses Prozesses, der oft unterschätzt wird, ist die Customer-Vendor-Integration (CVI). Besonders sinnvoll ist es, die CVI als eigenständiges Vorprojekt zu realisieren, bevor das eigentliche S/4HANA-Projekt beginnt. Doch warum ist das so? Und welche Vorteile bringt dieser Ansatz mit sich?

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Was ist die Customer-Vendor-Integration?

In SAP ERP werden Kunden, Lieferanten und die zugeordneten Kontakte traditionell in separaten Tabellen verwaltet. Mit S/4HANA verfolgt SAP das Konzept des Business Partners (BP), das beide Bereiche inklusive der Kontakte in einem zentralen Datenobjekt zusammenführt. Dieses Konzept hat das Ziel, Datenredundanzen zu vermeiden und eine einheitliche Datenbasis zu schaffen, die sowohl für operative als auch für analytische Zwecke genutzt werden kann.
Um diese Umstellung vorzunehmen, ist die CVI ein notwendiger technischer Schritt. Sie sorgt dafür, dass die vorhandenen Kunden-, Lieferanten-, und Kontaktdaten in das neue Business-Partner-Modell überführt werden.

Herausforderungen bei der CVI-Umstellung

Die Umsetzung der CVI ist technisch anspruchsvoll und bringt Herausforderungen mit sich, darunter:

  • Datenqualität: Oft sind Kunden- und Lieferantendaten in Altsystemen redundant, inkonsistent oder unvollständig. Kontakte müssen oft redundant angelegt werden, da diese nicht zentral angelegt werden können, sondern entweder am Kunden oder am Lieferanten hängen.
  • Datenmodell-Anpassung: Das Business-Partner-Modell erfordert neue Feldstrukturen, die nicht immer 1:1 mit dem bestehenden Datenmodell übereinstimmen.
  • Integration in bestehende Prozesse: Die Migration erfordert Anpassungen in den bestehenden Geschäftsprozessen und Schnittstellen zu anderen Systemen.

Angesichts dieser Komplexität ist es ratsam, die CVI als eigenständiges Vorprojekt umzusetzen.

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Warum die CVI als Vorprojekt durchführen?

  1. Entkopplung von Risiken
    Die parallele Durchführung der CVI und des S/4HANA-Projekts erhöht das Risiko von Projektverzögerungen und -fehlern. Indem die CVI vorab durchgeführt wird, können potenzielle Daten- oder Prozessprobleme frühzeitig identifiziert und gelöst werden.
  2. Bessere Datenqualität
    Die Vorab-Integration der Kunden-, Lieferanten- und Kontaktdaten in das BP-Modell ermöglicht eine gezielte Datenbereinigung und Harmonisierung. Dies schafft eine solide Basis für das S/4HANA-Projekt.
  3. Reduzierung der Komplexität
    Ein eigenständiges CVI-Projekt entlastet das eigentliche S/4HANA-Projekt, da die Datenmigration bereits abgeschlossen ist und sich das Projektteam auf andere Herausforderungen konzentrieren kann.
  4. Schrittweise Einführung
    Die CVI als Vorprojekt gibt den Fachbereichen Zeit, sich mit dem neuen Datenmodell und dessen Auswirkungen auf die Geschäftsprozesse vertraut zu machen, bevor die umfangreichen Änderungen von S/4HANA eingeführt werden.
  5. Effizientere Projektplanung
    Die Aufteilung in zwei separate Projekte erlaubt eine klare Ressourcenzuordnung und eine bessere Zeitplanung, wodurch die Wahrscheinlichkeit steigt, dass beide Projekte im Zeit- und Kostenrahmen bleiben.

Best Practices für die Umsetzung der CVI

  1. Datenanalyse und -bereinigung: Vor Beginn des CVI-Projekts sollte eine umfassende Analyse der bestehenden Kunden- und Lieferantendaten erfolgen. Identifizieren Sie doppelte, veraltete oder inkonsistente Datensätze und bereinigen Sie diese.
  2. Prototyping: Nutzen Sie Testumgebungen, um den Migrationsprozess und die Datenqualität vorab zu prüfen.
  3. Schulung der Fachbereiche: Stellen Sie sicher, dass die betroffenen Fachbereiche über die Änderungen im Datenmodell und deren Auswirkungen informiert und geschult werden.
  4. Regelmäßige Validierung: Während der Migration sollten regelmäßige Daten- und Prozessprüfungen durchgeführt werden, um sicherzustellen, dass die Integration reibungslos verläuft.

Fazit

Die Customer-Vendor-Integration ist ein kritischer Meilenstein auf dem Weg zu SAP S/4HANA. Als eigenständiges Vorprojekt umgesetzt, reduziert sie Risiken, verbessert die Datenqualität und schafft die Grundlage für einen reibungslosen Übergang. Unternehmen, die diesen Ansatz verfolgen, profitieren von einer klaren Trennung der Projektphasen, einer besseren Planbarkeit und einer erhöhten Erfolgswahrscheinlichkeit für ihr gesamtes S/4HANA-Upgrade.
Der Aufwand, der in die CVI investiert wird, zahlt sich vielfach aus: durch effizientere Prozesse, qualitativ hochwertige Daten und ein erfolgreicheres S/4HANA-Projekt.

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